Umschulen zum/zur Physiotherapeut/in

Starke Zukunftsaussichten und die Motivation, Menschen zu helfen, lassen die Umschulung zum/zur Physiotherapeut/in für viele interessant erscheinen. Wer sich für dieses Berufsfeld entscheidet, konzentriert sich beruflich auf die Heilung des Bewegungsapparates und die Wiederherstellung seiner Funktion. Innerhalb weniger Jahre ist eine berufliche Veränderung in diesen Bereich möglich. Hier zeigen wir, was für die Umschulung wichtig ist.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als Physiotherapeut/in?

Aktuell stehen mehr freie Stellen in der Physiotherapie zur Verfügung als Bewerber am Markt sind. Dementsprechend gut sind die Chancen, nach Abschluss der Umschulung eine Stelle zu ergattern. Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Denn in der alternden Gesellschaft gibt es vermehrt Menschen, die auf derartige Leistungen angewiesen sind.

Nach dem Abschluss der Ausbildung sind zum Beispiel fachärztliche und physiotherapeutische Praxen geeignete Arbeitgeber. Weiterhin verfügen Alten- und Pflegeheime meist über passende Stellen. Darüber hinaus kommen Wellnesshotels auf der ganzen Welt für die Anstellung in Betracht. Dies ist insbesondere für diejenigen interessant, die gerne mit jüngeren Menschen zusammenarbeiten möchten.

 

Werde ich als Physiotherapeut/in reich?

Nach dem Abschluss der Umschulung ist mit einem mittleren Gehalt zwischen 2.800 und 3.100 Euro brutto zu rechnen. Unter anderem hängt es vom jeweiligen Arbeitgeber ab, wie viel Geld bezahlt wird. Für die meisten Menschen der Branche ist ihr Job gleichzeitig eine Berufung.

Sie setzen sich das Ziel, mit ihrer täglichen Arbeit Gutes zu tun. Wer dies als einen Teil des Lohns begreift, wird zumindest im übertragenen Sinne reich.

 

Werde ich als Physiotherapeut/in glücklich?

Es gibt mehrere Faktoren, welche die Arbeit als Physiotherapeut/in zu einer gewinnbringenden und glücklichen machen können. Geregelte Arbeitszeiten bieten den Beschäftigten der Branche die Möglichkeit, Arbeit und Privates leichter unter einen Hut zu bringen. Dabei können sie sich immer daran erinnern, dass sie mit ihrer Tätigkeit Menschen helfen und damit Gutes tun. Auch für diejenigen, die gerne einen sozialen Beruf ausüben möchten, handelt es sich um eine attraktive Möglichkeit.

Dass mit dem Berufsbild insgesamt eine hohe Zufriedenheit verbunden ist, zeigen auch aktuelle Umfragen des IWW Instituts. Die Forscher setzten sich mit dem Thema Arbeitszufriedenheit auseinander. Die Berufsgruppe lag auf einer Skala von 1 bis 10 Punkten bei einem Wert von 7,67. Damit bewegt sich die Physiotherapie etwas über dem Durchschnitt aller Berufsgruppen, der nur bei 7,22 Punkten liegt.

 

Welche Voraussetzungen müssen für die Umschulung erfüllt werden?

Um die Umschulung zum Physiotherapeuten machen zu können, ist ein mittlerer Bildungsabschluss erforderlich. Da es sich um einen körperlich anstrengenden Beruf handelt, ist außerdem die gesundheitliche Eignung eine wichtige Voraussetzung. Hinzu kommt ein gewisses soziales Gespür, welches für die Arbeit mit anderen Menschen unverzichtbar ist.

Hinzu kommen materielle Voraussetzungen für das Erlernen des Berufs. Denn nur an staatlichen Schulen ist die Ausbildung kostenlos. Wer sich für einen der vielen privaten Anbieter auf dem Gebiet entscheidet, muss mit Gebührenrechnen. Gleichzeitig handelt es sich um eine rein schulische Ausbildung, die in den ersten zwei bis drei Jahren nicht vergütet wird. Bafög oder staatliche Unterstützung sind daher wichtig, um finanzielle Fragen zu klären.

 

Wie läuft die Umschulung ab?

Für die Ausbildung zum Physiotherapeuten gibt es in ganz Deutschland Schulen für Physiotherapie. Ein Teil davon ist in staatlicher Hand und bietet die Schulung kostenlos an. An anderen ist es notwendig, eine Gebühre an den privaten Anbieter zu entrichten.

Je nach Bildungsabschluss nimmt die Ausbildung bis zu drei Jahre in Anspruch. Gegebenenfalls kann eine Verkürzung beantragt werden. Hierbei handelt es sich um eine Ausbildung in Vollzeit. Wer sich in Teilzeit umschulen lassen möchte, muss mit einer noch längeren Zeitspanne rechnen.

Während dieser Zeit stehen regelmäßige Zwischenprüfungen an, die sich auf einzelne Themenbereiche konzentrieren. Werden diese bestanden, erfolgt die Zulassung zur staatlichen Abschlussprüfung. Nach deren Bestehen wird die Berufsurkunde ausgestellt und es ist von nun an möglich, sich Physiotherapeut/in zu nennen.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend in Teilzeit oder per Abendschule machen?

Vor allem bei privaten Anbietern der Umschulung besteht die Möglichkeit, diese in Teilzeit zu absolvieren. Dies kann zum Beispiel für junge Eltern wichtig sein, die sich nebenbei um ihre Kinder kümmern müssen. Damit verbunden ist jedoch eine deutliche Verlängerung der Zeit der Umschulung. Außerdem können sich bei privaten Anbietern die Kosten der Maßnahme erhöhen.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?

Innerhalb der drei Jahre der Umschulung werden verschiedene theoretische und praktische Themen beleuchtet, welche für die spätere Arbeit unverzichtbar sind.

Ganz oben auf der Liste stehen die Grundlagenfächer Physiologie und Anatomie. Außerdem werden Einblicke in die folgenden Bereiche gewährt:

  • Befund- und Untersuchungstechnik
  • Gangschulung
  • Manuelle Therapie
  • Massagetherapie
  • Prävention und Rehabilitation
  • Bewegungskunde
  • Trainingslehre
  • Funktionsanalyse
  • Krankengymnastik

 

Je nach Fach ist neben der aktiven Teilnahme am Unterricht auch selbstständiges Lernen erforderlich, um am Ende zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden.

 

Tipps zur Bewerbung für die Umschulung

Damit die Bewerbung für den Beruf erfolgreich wird, ist es zunächst ratsam, sich über die verschiedenen Arbeitgeber zu informieren, die dafür infrage kommen. Unverzichtbar sind zudem die basalen Bestandteile einer jeden Bewerbung – Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf, Zertifikate und Zeugnisse. Zudem empfiehlt es sich, die persönlichen Skills zu erwähnen: Wurde zum Beispiel bereits im sportlichen Bereich mit Menschen zusammengearbeitet? Liegen andere soziale Erfahrungen vor? All dies ist von Vorteil, wenn es um die Erfolgsaussichten der Bewerbung geht.

 

Wer bietet diese Umschulung an?

Die Umschulung wird einerseits von staatlichen Schulen für Physiotherapie angeboten, die im ganzen Land zu finden sind. Eine Alternative dazu sind private Anbieter, bei denen eine Gebühr für die Ausbildung entrichtet werden muss. Die erste Anlaufstelle sind deshalb für die meisten Personen die staatlichen Angebote.

Es ist ratsam, im Vorfeld nach passenden Anbietern in der Umgebung zu recherchieren und ihr kostenloses Infomaterial anzufordern. Auf dessen Basis kann dann eine Entscheidung über den Ort der Ausbildung getroffen werden.

 

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Kommt ein Studium in Betracht, um im Bereich der Physiotherapie zu arbeiten, so gibt es hierfür unterschiedliche Fachrichtungen. Die folgenden Abschlüsse lassen sich auch im Rahmen eines Fernstudiums erlangen. Sie sind durchaus förderlich für höhere Ambitionen im Fachbereich:

  • Rehabilitation
  • Gesundheitsmanagement
  • Physiotherapie
  • Therapiewissenschaft

 

Zum Physiotherapeut/in als Quereinsteiger – Tipps

Wer als Quereinsteiger als Physiotherapeut/in arbeiten möchte, kann dies in Deutschland nicht ohne fundierte Kenntnisse im Bereich der Physiologie tun. Sofern keine verwandte Ausbildung oder ein Studium absolviert wurde, ist eine Zulassung in den Beruf deshalb nicht möglich.