Umschulen zum/ zur Diätassistentin

Diätassistent/innen sind die Experten in puncto Ernährung und Diät. Sie beraten Menschen mit Übergewicht und ernährungsbedingten Erkrankungen, setzen ihre Verordnungen um und erarbeiten Diätpläne – ob bei Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, Herz-, Leber- und Nieren- oder rheumatischen Erkrankungen.

Diätassistent/in ist ein dreijähriger Ausbildungsberuf, der mit der Prüfung am Landesgesundheitsamt abschließt. Für Quereinsteiger/innen aus Gesundheitsberufen kann sich die Umschulung auf zwei Jahre verkürzen.

 

Was sind die Aufgaben von Diätassistent/innen?

Diätassistent/innen haben ein sehr vielseitiges Aufgabenfeld: Sie informieren Menschen, die sich gesund ernähren möchten oder eine Diät einhalten müssen, über die Grundlagen der gesunden Ernährung. Gemeinsam mit ihnen erarbeiten sie individuelle Ernährungspläne und konzipieren Diättherapien.

Einsatzgebiete
Diätassistent/innen werden überall im Gesundheitswesen benötigt, ob in Krankenhäusern, Reha-Zentren oder ambulanten Praxen. Sie halten Vorträge an Schulen, in Krankenhäusern, Kliniken und Pfleeinrichtungen, arbeiten für Gesundheitsämter und die Lebensmittelindustrie, veranstalten Volkshochschulkurse und arbeiten als freie Ernährungsberater/innen.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als Diätassistent/in?

Die Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin ist sehr aussichtsreich, denn sie erschließt das gesundheitlich und volkswirtschaftlich wichtige Feld der Ernährungswissenschaft. Fast 60 Prozent aller Deutschen sind übergewichtig, jeder Dritte leidet unter einer nichtalkoholischen Fettleber. Über 7 Prozent aller Erwachsenen sind an Diabetes mellitus erkrankt, und jeder fünfte Deutsche sirbt an einem ernährungsbedingten Herzleiden – die Beratung und Betreuung durch Diätassistent/innen ist also lebenswichtig.

 

Werde ich als Diätassistent/in reich oder zufrieden? Oder beides?

Mit der Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin glücklich werden alle, die ihre Mitmenschen gerne beraten und ihnen Gesundheitswissen vermitteln. Sie sollten sich für die Bausteine der gesunden Ernährung, das bewusste Einkaufen, Kochen und Essen interessieren und sich auch für einzelne Diätformen begeistern: Sei es die vegane Küche, abwechslungsreiche Diätformen oder alternative Reformkostansätze wie die Ayurvedische Ernährung.

Eine Führungslaufbahn bietet die Diätassistenz nicht, wohl aber ein befriedigendes, eigenverantwortliches Voll- oder Teilzeittätigkeitsfeld in Krankenhäusern oder Reha-Kliniken. Alternativ bietet sich die Diätassistenz als Zusatzqualifikation für Ärzt/innen, Ernährungsberater/innen, Pflegefachkräfte und Angehörige anderer Gesundheits- und Pädagogikfachberufe an.

Diätassistent/innen verdienen, je nach Anstellungsverhältnis, Bundesland und Berufserfahrung, zwischen 2.600,– und 3.800,– Euro brutto monatlich. Besonders in Kliniken müssen sie dafür häufig Schicht- und Wochenenddienste leisten.

 

Welche Voraussetzungen sollten Bewerber/innen mitbringen?

Die Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin setzt bei Bewerber/innen ohne Fachausbildung den Realschulabschluss voraus. Wer sich bewirbt, sollte außerdem

  • Freude am Umgang mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen
  • pädagogisches Interesse und Einfühlungsvermögen
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Flexibilität
  • Kreativität und Sorgfalt bei der Planung und Zubereitung von Speisen
  • Organisationsgeschick und
  • mindestens zufriedenstellende Biologie, Chemie- und Mathematikkentnisse

 

mitbringen.

 

Die Bewerber/innen benötigen außerdem:

  • ein ärztliches Attest
  • einen Nachweis über Hepatitis B-Impfschutz
  • ein polizeiliches Führungszeugnis und
  • den Nachweis über die Belehrung gemäß § 43 Infektionsschutzgesetz beim Gesundheitsamt.

 

Wie läuft die Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin ab?

Die dreijährige Ausbildung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin nach der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Diätassistentinnen und Diätassistenten (DiätAss-APrV) umfasst

den theoretischen und praktischen Fachschulunterricht (3.050 Stunden) mit den Fächern:

  • Berufs- und Gesetzeskunde
  • EDV, Dokumentation und Statistik
  • Krankenhausbetriebslehre
  • Fachenglisch
  • Hygiene und Toxologie
  • Biochemie
  • Ernährungslehre
  • Lebensmittelkunde/Lebensmittelkonservierung
  • Diätetik
  • Koch- und Küchentechnik
  • Ernährungswirtschaft und
  • Organisation des Küchenbetriebes,

 

außerdem die medizinischen Fächer:

  • Anatomie und Physiologie
  • allgemeine Krankheitslehre
  • Ernährungsmedizin
  • Erste Hilfe
  • Ernährungspsychologie
  • Ernährungssoziologie
  • Diät- und Ernährungsberatung und
  • 160 Projektstunden,

 

sowie die praktische Ausbildung (1.400 Stunden) am Ausbildungsplatz mit den Fächern:

  • Diätetik / Organisation des Küchenbetriebes
  • Koch- und Küchentechnik
  • Diät- und Ernährungsberatung
  • 150 Projektstunden und
  • ein 230-stündiges Krankenhauspraktikum.

 

Für Bewerber/innen aus Gesundheitsberufen verkürzt sich die Umschulung auf zwei Jahre. Sie schließt mit der schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung am Landesprüfungsamt für Gesundheitsberufe ab.

 

Ist die Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin auch berufsbegleitend möglich?

Die staatlich geregelte Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin ist dual strukturiert, weshalb sie nicht berufsbegleitend möglich ist. Eltern und pflegende Angehörige können die Ausbildung jedoch auf Antrag als Teilzeitausbildung mit einer Mindestwochenzahl von 20 Stunden absolvieren, sie verlängert sich dann entsprechend.

 

Wie viel kostet die Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin?

Wer die Diätassistenz-Umschulung an einer Fachschule absolviert, die an ein öffentliches Krankenhaus angeschlossen ist, erhält seit dem 1. Januar 2019 ein Ausbildungsgehalt, nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes(TVAöD). Es beträgt ca. 990,– Euro brutto monatlich im ersten Ausbildungsjahr, 1.050,– Euro im zweiten und 1.100,– Euro im dritten Ausbildungsjahr. Auch konfessionelle Anbieter zahlen entsprechende Ausbildungsvergütungen.

Der Besuch privater Fachschulen ist nach wie vor kostenpflichtig. Das Schulgeld beträgt zwischen 170 und 500 Euro monatlich, wird aber in den meisten Bundesländern vom Land ganz bzw. zu 70 Prozent erstattet.

Eine finanzielle Unterstützung ist auch durch die Bundesausbildungsbeihilfe de Arbeitsagentur bzw. durch BAföG möglich. Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit ist der Bildungskredit.

Der VDD Berufsverband der Diätassistenten ist Ansprechpartner für sämtliche Belange um die Branche und den Ausbildungsberuf. Sie erreichen ihn online.

 

Wer bietet die Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin an?

Eine aktuelle Liste aller Berufsfachschulen für Diätassistenten erhalten Sie beim VBB.

Die bekanntesten Fachschulen sind:

 

Da die Platzzahl in den öffentlichen Fachschulen beschränkt ist, gelten hier häufig Auswahlverfahren.

 

Umschulung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin per Fernstudium – geht das?

Ein reines Fernstudium der Diätassistenz ist nicht möglich, wohl aber, seit kurzem, das duale Studium Diätetik mit integriertem Ausbildungsanteil und Bachelor-Abschluss an der Hochschule Fulda. Es dauert neun Semester, wobei die Studierenden nach sechs Semestern den Abschluss als Diätassistent/in erlangen.

Durch den Bachelor in Diätetik eröffnen sich weitere Karrieremöglichkeiten in Kliniken, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie im Ausland.

Alternativ bietet sich, nach Abschluss der Diätassistent/innen-Ausbildung, das konsekutive (weiterführende) Studium der Diätetik. Als 9-semestriges Fernstudium wird es angeboten von der IU Internationalen Hochschule.

 

Wie gelingt ein Quereinstieg ohne die Umschulung/ Ausbildung?

Wer einen Quereinstieg ohne die Ausbildung zum Diätassistenten / zur Diätassistentin sucht, eventuell ohne medizinischen Fachabschluss, kann alternativ ein Fernstudium absolvieren mit den Abschlusszielen:

  • Bachelor Ernährungsberatung
  • Bachelor Ernährungsmanagement
  • Bachelor Ernährungstherapie (berufsbegleitend, für Angehörige medizinisch-pflegerischer Fachberufe) oder
  • (Ganzheitliche) Ernährungsberatung (nicht-akademisch, 12-monatig).

 

Außer dem Ernährungstherapiestudium verlangen diese Studiengänge keine medizinische Vorbildung. Auch Ernährungsberater/innen, ob mit Zertifikat oder Bachelorabschluss, werden gesucht, ob von Privatkliniken, Arztpraxen, Fitnessanbietern oder Weiterbildungsakademien. Auch Bio-Lebensmittelhersteller und Vitalstoffanbieter stellen Ernährungsberater/innen ein. Eine Zertifizierung durch den Verband für Ernährung und Diätetik (VFED) erleichtert die selbstständige Tätigkeit.