Menschen, die eine Umschulung in Erwägung ziehen, können zwischen verschiedenen Umschulungsmöglichkeiten wählen. Eine davon ist die Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in. Ernährungsberater unterstützten Menschen bei der Auswahl der geeigneten Lebensmittel und deren richtige Zubereitung. Sie helfen dabei, das Essverhalten zu analysieren und konkrete Ziele festzulegen. Gerade in der heutigen Zeit leiden viele Menschen unter Essstörungen oder unter Beschwerden, die auf eine falsche Ernährung zurückzuführen sind.
Ferner gibt es Menschen, die unter bestimmten Krankheiten wie Laktoseintoleranz oder Diabetes leiden. Hier sind Ernährungsberater/innen gefragte Fachleute.
Was macht man als Ernährungsberater/in?
Ernährungsberater/innen unterstützen Menschen bei der Veränderung ihres Essverhaltens. Sie stellen Diätpläne zusammen oder helfen übergewichtigen Personen dabei, zielführend abzunehmen. Dabei legen sie besonderen Wert auf medizinische Grundlagen und wählen Nahrungsmittel sorgfältig aus.
Um Diätpläne oder Ernährungspläne zu erstellen, analysieren sie das bisherige Essverhalten ihrer Klienten. Sie ermitteln danach Nährwerte verschiedener Lebensmittel und stellen auf dieser Grundlage das künftige Essverhalten ein.
Welche Zukunftsaussichten habe ich als Ernährungsberater/in?
Ernährungsberater/innen finden eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten. Das reicht von Sportstudios über Gesundheitszentren bis hin zu Kliniken oder Krankenhäusern. Ernährungsberater/innen können sich in weiterer Folge zu Heilpraktikern ausbilden lassen oder sogar ein Studium der Ernährungswissenschaften ins Auge fassen. Manche Weiterbildungsmaßnahmen zielen speziell auf jene Personen ab, die bereits über eine derartige Ausbildung verfügen.
Werde ich als Ernährungsberater/in gut verdienen?
Das Einkommen von Ernährungsberatern ist sehr unterschiedlich, da es davon abhängt, ob man als Arbeitnehmer beschäftigt oder selbstständig tätig ist. In der Regel bewegt sich das Einkommen von angestellten Ernährungsberatern bewegt sich im Durchschnitt bei 2.100 Euro brutto monatlich.
Allerdings bietet eine Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in die Möglichkeit, später in ähnliche Berufe wie Heilpraktiker/in, Diabetesberater/in oder Fitnesstrainer/in zu wechseln oder die Qualifikation ergänzend dazu zu verwenden.
Werde ich als Ernährungsberater/in glücklich?
Wer gerne mit Menschen in Kontakt steht und kommunikationsfreudig ist, wird sich in diesem Beruf sicher wohlfühlen. Wenn Sie selbstständig tätig sind, können Sie diese Tätigkeit relativ zwanglos ausführen.
Im Angestelltenverhältnis verfügen Sie über fixe Arbeitszeiten, die sich nach den üblichen Geschäftszeiten richten. Sie arbeiten daher meist tagsüber und wochentags. Damit bleibt genug zeitlicher Spielraum für Freizeitaktivitäten und eine ausgeglichene Work-Life-Balance.
Welche Voraussetzungen gibt es für eine Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in?
Für eine Ausbildung zum/zur Ernährungsberater/in gibt es keine konkreten formalen Voraussetzungen. Eine Ausnahme bilden lediglich Umschulungen und Kurse, die von Verbänden durchgeführt werden, welche Ernährungsberater/innen ausbilden, die von den Krankenkassen anerkannt sind. Die meisten anderen Kurse stehen aber allen Interessierten offen. Wer als Ernährungsberater/in erfolgreich sein will, sollte jedoch über einige grundsätzliche Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen. Dazu zählen vor allem:
- medizinisches Grundlagenwissen
- Grundlagen der Diätetik
- Kenntnisse der Mathematik und Statistik
Darüber hinaus gibt es einige wichtige Soft Skills, wie:
- Empathie
- pädagogisches Talent
- Kommunikationsfähigkeit
- Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
Wenn Sie bereits über diese Fähigkeiten verfügen, ist eine Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in sicherlich die richtige Wahl für Sie.
Wie läuft die Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in ab?
Eine Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in ist keine Ausbildung, die staatlich genau geregelt ist. Stattdessen wird sie als Weiterbildung betrachtet. Die Dauer der Ausbildung variiert je nach Ausbildungsanbieter zwischen einem Monat und eineinhalb Jahren. Vor allem qualifizierende Ausbildungen, die von Verbänden angeboten werden, dauern etwas länger. Die Umschulung erfolgt in Form eines theoretischen Unterrichts.
Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend oder in Teilzeit machen?
Da eine Ausbildung zum/zur Ernährungsberater/in in vielen Fällen nur wenige Monate in Anspruch nimmt, ist eine Kursabsolvierung auch abends oder berufsbegleitend möglich. Ein berufsbegleitender Teilzeitlehrgang findet meistens an Wochenenden statt.
Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in?
Den Schwerpunkt der Ausbildung bildet der Erwerb von Kenntnissen über Nahrungsmittel und deren Inhaltsstoffe wie Fette, Vitamine, Proteine etc. Dazu kommen noch Wissensinhalte aus dem Bereich der Diätetik. Darüber hinaus kommen fachübergreifende Themen wie Didaktik, Marketing und Psychologie. Besondere Schwerpunkte, die in einer Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in vermittelt werden, gehören:
- Ernährungssoziologie
- Kennzeichen von Fehl- und Mangelernährung
- Epidemiologie
- Alternative Ernährungsformen wie Trennkost, vegetarische oder vegane Ernährung
- Rechtliche Grundlagen
Praktische Inhalte der Ausbildung sind in erster Linie die EDV-basierte Nährwertermittlung oder die Ermittlung des Ernährungszustands eines Patienten. Die Unterrichtseinheiten finden oft in Blockform statt. Der Abschluss der Ausbildung erfolgt im Rahmen einer schriftlichen Prüfung.
Tipps zur Bewerbung für die Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in
Eine Weiterbildung in Form einer Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in erscheint in verschiedenen Formen. Bei vielen dieser Schulungen existieren keine besonderen Voraussetzungen, um daran teilzunehmen. Für manche Ausbildungen ist jedoch der Abschluss einer zuvor erfolgreich absolvierten Schulung zum/zur Diätassistent/in, Oecotropholog/in oder einer ähnlichen Ausbildung im Gesundheitssektor notwendig.
Wenn Sie bereits im Gesundheitsbereich tätig waren, können Sie auf diesen Umstand hinweisen. Das gilt vor allem, wenn Sie Förderungen seitens des Arbeitsamtes oder der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen wollen.
Wer bietet derartige Umschulungen an?
Zertifikatslehrgänge können Sie jederzeit besuchen. Diese werden von unterschiedlichen Bildungsanbietern geboten. Eine anerkannte Ausbildung zum Ernährungsberater finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. Hier ist vor dem Besuch der Weiterbildung jedoch ein Abschluss eines Studiums der Ernährungswissenschaften oder der Oecotrophologie notwendig. Wenn Sie einen Zertifikatslehrgang anstreben, brauchen Sie dafür keine Voraussetzungen. Diese Lehrgänge gibt es zum Beispiel bei:
- Apollon Hochschule für Gesundheitswirtschaft Bremen
- Paracelsus Heilpraktikerschule Düsseldorf
- Akademie für Sport und Gesundheit in Hamburg
- IHK Würzburg-Schweinfurt
- AHAB-Akademie Berlin
- Academy of Sports
Die Academy of Sports GmbH finden Sie an mehreren Standorten in Deutschland. Darunter in Berlin, Bremen, Hannover, Hamburg, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf, Leipzig, München und Stuttgart. Darüber hinaus bietet diese Bildungseinrichtung auch Fernunterricht an.
Umschulung per Fernstudium – wie geht das?
Viele Zertifikatskurse für Ernährungsberater/innen werden heute online angeboten. Im Zuge eines Fernstudiums können Sie sich die Lernzeiten relativ frei einteilen. Die Kursinhalte werden in Online-Seminaren sowie per zugesandten Lernunterlagen erlernt. Den Abschluss bilden Einreichaufgaben oder eine Abschlussprüfung. Diese Kurse sind zwar oft IHK-zertifiziert, sind aber keine IHK-Abschlüsse.
Zum/zur Ernährungsberater/in im Quereinstieg
Wenn Sie eine Umschulung zum/zur Ernährungsberater/in vorhaben, können Sie diese Fortbildung auch als Quereinsteiger/in in Angriff nehmen. Viele Schulungen können Sie ohne entsprechende Vorbildung absolvieren. Hier erhalten Sie jedoch kein anerkanntes Zertifikat. Sie können jedoch bestimmte Lizenzen erwerben, die Sie befähigen, diesen Beruf auf selbstständiger Basis oder in einem bestimmten Rahmen auszuüben.