Umschulung zum/zur Entspannungstherapeut/in

Entspannungstherapeuten sind Experten auf dem Gebiet der Entspannung für Körper und Geist. Sie sorgen dafür, dass das Gleichgewicht zwischen Leib und Seele aufrechterhalten wird. Das führt zu mehr Wohlbefinden und steigert die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der Patient/innen. Da Entspannungstechniken und die Bewältigung von Stress in der heutigen Zeit immer wichtiger werden, zählt dieser Beruf sicherlich als chancenreicher Zukunftsberuf.

Diese Tätigkeit ist eine Leistung, die von den Krankenkassen anerkannt wird und erfordert deshalb eine umfangreiche Ausbildung. Kurse für Entspannungstraining gelten als Zertifizierung für spätere Präventionskurse.

 

Was macht ein/e Entspannungstherapeut/in?

Entspannungstherapeuten oder Entspannungspädagogen sind Personen, welche für ein Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele sorgen. Dazu wenden sie verschiedene Entspannungstechniken an. Entspannungstherapeuten arbeiten im Gesundheits- und Wellnessbereich. Sie sind vorwiegend in Reha-Einrichtungen, in Kindergärten oder an Schulen sowie in Kliniken tätig. Aber auch in Sportstudios und sozialen Einrichtungen findet man Entspannungstherapeut/innen. Entspannungstherapie ist eine Weiterentwicklung des Entspannungstrainings.

Aus diesem Grund ist der Beruf des/der Entspannungstrainer/in nicht mit dem des/der Entspannungstherapeut/in gleichzusetzen. Auch die Ausbildung unterscheidet sich in diesen Berufszweigen. Eine ähnliche Ausbildung wie Entspannungstherapeuten absolvieren lediglich Entspannungspädagogen.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich?

Entspannungstherapeut/innen arbeiten entweder in einem Angestelltenverhältnis oder machen sich selbstständig. Da Stressbewältigung und Entspannung für eine ausgeglichene Work-Life-Balance sorgen, sind die Zukunftschancen für qualifizierte Entspannungstherapeut/innen relativ gut. Ein ausgeglichener Lebensstil trägt wesentlich zu einer gesteigerten Leistung im Berufsleben bei – und diese wird heute immer wichtiger. Allerdings müssen Sie sich als Entspannungstherapeut/in ständig weiterbilden, da Sie immer auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse arbeiten.

 

Werde ich als Entspannungstherapeut/in gut verdienen?

Das Gehalt dieser Berufsgruppe variiert sehr stark und bewegt sich derzeit zwischen 30.000 und 40.000 Euro brutto jährlich. Das hängt davon ab, ob Sie in diesem Beruf angestellt sind oder auf selbstständiger Basis Ihrer Tätigkeit nachgehen. Zudem unterscheidet sich das erzielbare Einkommen auch nach den jeweiligen Bundesländern. In den alten Bundesländern sind die Verdienstmöglichkeiten in der Regel höher als in den neuen Bundesländern Deutschlands.

Die Karrieremöglichkeiten sind jedoch vielfältig. Ausgebildete Entspannungstherapeut/innen können bei entsprechender Weiterbildung zu Pflegefachkräften werden oder eine anschließende Ausbildung als Psychotherapeuten in Angriff nehmen.

 

Werde ich als Entspannungstherapeut/in glücklich und zufrieden?

Wenn Sie gerne mit Menschen arbeiten und keine Scheu vor sozialen Kontakten haben, sind Sie mit diesem Beruf sicherlich gut beraten. Auch, wenn Sie neugierig sind und immer etwas Neues erfahren wollen, ist diese Tätigkeit für Sie eine passende Variante. Schließlich müssen Sie sich in diesem Beruf immer wieder mit neuen Techniken auseinandersetzen, die auf den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Sind Sie in diesem Beruf selbstständig tätig, können Sie sich Ihre Arbeitszeit relativ frei einteilen.

 

Welche Voraussetzungen gibt es?

Eine Umschulung zum/zur Entspannungstherapeut/in verlangt nach keinen formalen Voraussetzungen. Allerdings sollten Sie über einige wichtige Soft Skills verfügen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Empathie
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Fähigkeit zur Selbstorganisation

 

Daneben sollten Sie über eine positive menschliche Ausstrahlung verfügen und innere Ruhe haben. Eine Umschulung zum/zur Entspannungstherapeut/in richtet sich in erster Linie an Personen, die bereits in ähnlichen Berufen tätig waren. Das sind beispielsweise Heilpraktiker/innen, Logopäd/innen, Lehrer/innen oder Psycholog/innen.

 

Wie verläuft die Umschulung ab?

Eine Umschulung dauert für diesen Beruf von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten. Die meisten Kurse zielen auf eine Ausbildung ab, die von den Krankenkassen anerkannt wird und als Vorbereitung für einen Präventionskurs gelten. Die Umschulung gliedert sich dabei in mehrere Teile. Zu den wesentlichen Teilegebieten dieser Ausbildung zählen die Themen:

  • Progressive Muskelentspannung
  • Autogenes Training
  • Stressmanagement

 

Für diese Module werden zusätzlich Ergänzungsmodule angeboten. Das heißt, als angehender Entspannungstherapeut können Sie sich auf bestimmte Spezialgebiete wie beispielsweise Meditationsleiter/in oder Burnout-Berater/in konzentrieren. Die Inhalte und Dauer der Umschulung variieren jedoch sehr stark nach den Anbietern.

 

Kann ich die Ausbildung auch in Teilzeit oder berufsbegleitend machen?

Ja! Viele Anbieter haben Kurse im Programm, die Sie abends und neben Ihrem bisherigen Beruf besuchen können. Das gilt vor allem für jene Kurse, die das notwendige Grundwissen für Entspannungstherapeuten vermitteln. Diese Schulungen bieten manche Bildungseinrichtungen auch abends an.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung zum/zur Entspannungstherapeut/in?

Die einzelnen Inhalte sind abhängig vom jeweiligen Ausbildungsanbieter. In der Regel gelten jedoch folgende Schwerpunkte:

  • Grundlagen der Medizin
  • Kommunikationstechniken
  • Meditation
  • Autogenes Training
  • Yoga
  • Biofeedback
  • Hypnose
  • progressive Muskelentspannung

 

Entspannungstherapeuten werden in der Umschulung in erster Linie auf die Durchführung von Präventionskursen vorbereitet. Diese werden nach dem § 20 SGB V von den Krankenkassen als Leistung anerkannt.

 

Tipps zur Bewerbung für die Umschulung

Wenn Sie eine Umschulung ins Auge fassen, sollten Sie sich zuerst darüber beim Arbeitsamt oder der Agentur für Arbeit informieren. Allerdings wird eine Umschulung nur unter bestimmten Voraussetzungen gewährt. Gute Chancen auf Gewährung der Umschulung erhält man bei längerer Arbeitslosigkeit oder der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Wollen Sie einen entsprechenden Kurs in Eigenregie in Angriff nehmen, benötigen Sie für eine Ausbildung zum/zur Entspannungstherapeut/in keine besonderen Vorkenntnisse. In diesem Fall buchen Sie den für Sie passenden Kurs.

 

Wer bietet eine Umschulung zum/zur Entspannungstherapeut/In an?

Eine anerkannte Ausbildung, für die Sie auch sogenannte Fortbildungspunkte erhalten, bietet beispielsweise das Mitteldeutsche Institut für Weiterbildung an. Diese Einrichtung finden Sie in folgenden Städten:

  • Leipzig
  • Erfurt
  • Dresden
  • Chemnitz
  • Berlin (Lankwitz)
  • Berlin Prenzlauer Berg

 

Ferner bieten manche Heilpraktikerschulen oder Bildungseinrichtungen auf dem Gesundheitssektor derartige Kurse an.

 

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Natürlich ist eine Ausbildung zum/zur Entspannungstherapeut/in auch via Fernlehrgang möglich. Eine derartige Umschulung wird ebenfalls oft vom Arbeitsamt gefördert. Institute, welche ein Fernstudium in diesem Bereich ermöglichen, sind:

  • SGD
  • Fernakademie Feb
  • ILS
  • Laudius

Hier haben Sie ferner die Möglichkeit, vorab ein vierwöchiges kostenloses Probestudium zu absolvieren.

 

Zum/zur Entspannungstherapeut/in im Quereinstieg

Es gibt die Möglichkeit, als Quereinsteiger/in eine Ausbildung zum/zur Entspannungstherapeut/in in Angriff zu nehmen. Sollten Sie bereits über Qualifikationen als Physiotherapeut verfügen oder ein Psychologiestudium absolviert haben, können Sie nach der Ausbildung zum/zur Entspannungstherapeut/in auch krankenkassenanerkannte Kurse selbst anbieten.