Umschulung zum/zur Biologielaborant/in

Die Untersuchung von Viren, Bakterien und anderen Mikroorganismen spielt in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle. Vor allem in der Pharmazie und Medizin, aber auch in der Umwelttechnologie sind mikrobiologische Untersuchungen ein fixer Bestandteil. Biologielaborant/innen sind deshalb heute gefragte Fachkräfte. Durch die enge Zusammenarbeit mit Mediziner/innen und Forscher/innen können Biologielaborant/innen wesentlich an bahnbrechenden neuen Entwicklungen mitarbeiten.

 

Was macht man als Biologielaborant/in?

Biologielaborant/innen analysieren und studieren Bakterien, Viren und diverse Mikroorganismen. Sie arbeiten dabei in pharmakologischen Labors oder in medizinischen Forschungseinrichtungen. In der pharmazeutischen Forschung setzen sie sich vorwiegend mit der Wechselwirkung von Medikamenten und Organismen auseinander.

Sie übernehmen eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung neuer Medikamente und arbeiten hier in Entwicklungslaboratorien von pharmazeutischen Betrieben. Außerdem untersuchen sie Schädlinge und Parasiten. Sie arbeiten dafür mit entsprechenden Geräten wie Elektronenmikroskopen. Zu den wichtigsten Arbeitsorten von Biologielaborant/innen gehören:

  • Labors
  • Büroräume
  • Tierversuchseinrichtungen

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als Biologielaborant/in?

Die beruflichen Zukunftschancen für Biologielaborant/innen sind heute sehr gut, da in diesem Bereich viele Unternehmen in Forschung und Entwicklung investieren. Durch entsprechende Weiterbildung können Sie als Biologielaborant/in sogar in Führungspositionen aufsteigen. Allerdings ist dieser Beruf von einer schnellen Entwicklung geprägt. Immer wieder gibt es neue Technologien und die Biologielaborant/innen müssen neue Fertigkeiten erwerben.

Ist man auf diesen Zug jedoch erfolgreich aufgesprungen, gibt es jede Menge Arbeitsmöglichkeiten. Diese reichen von der Arbeit in Labors über Forschungstätigkeiten an Hochschulen, Krankenhäusern oder in der Kosmetikindustrie.

 

Werde ich als Biologielaborant/in wohlhabend?

Da es sich bei der Umschulung zum/zur Biologielaborant/in um eine duale Ausbildung handelt, verdienen Auszubildende bereits während der Lehrzeit Geld. Das Gehalt für Azubis liegt derzeit bei:

  • 1.047 bis 1.108 € im ersten Jahr
  • 1.106 bis 1.190 € im zweiten Jahr
  • 1.156 bis 1.258 € im dritten Jahr
  • 1.204 bis 1.389 € im vierten Jahr

 

Umschüler/innen absolvieren zwar auch eine duale Ausbildung, erhalten dafür aber keine Vergütung. Stattdessen können Sie als Umschüler/in jedoch Förderungen in Anspruch nehmen, wie beispielsweise einen Bildungsscheck. Das durchschnittliche Gehalt fertig ausgebildeter Biologielaborant/innen bewegt sich in Deutschland bei rund 2.670 € brutto monatlich. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, sich als Biologielaborant/in ständig weiterzubilden.

Sogar ein Hochschulstudium ist möglich, falls Sie bereits über die Hochschulberechtigung verfügen. Hier bieten sich beispielsweise die Studienrichtungen Biologie, Mikrobiologie oder Gentechnik an. Ohne Studium ist ein Aufstieg zum Biotechniker oder Umwelttechniker möglich.

 

Werde ich als Biologielaborant/in glücklich?

Falls Sie sich schon in der Schule für Biologie, Chemie und Physik interessiert haben und dort mit guten Noten punkten konnten, liegen Sie mit dieser Berufswahl sicher richtig. Wenn Sie sich gerne mit Pflanzen, Tieren oder Mikroorganismen beschäftigen und gerne in einem Team arbeiten, werden Sie mit dieser Berufswahl ebenfalls zufrieden sein. Auch die Neugier können Sie in diesem Beruf sehr gut befriedigen.

Die Arbeit von Biologielaborant/innen ist immer sehr abwechslungsreich und spannend. Wer gerne Neues lernt, ist in diesem Beruf ebenfalls richtig. Als Biologielaborant/in arbeiten Sie eng mit Forschern und Medizinern zusammen. Die Arbeitszeiten sind relativ ausgewogen und Sie haben Urlaubsanspruch wie in jedem anderen Beruf. Teilweise arbeiten Biologielaborant/innen jedoch auch im Schichtbetrieb.

 

Welche Voraussetzungen gibt es für die Umschulung zum/zur Biologielaborant/in?

Für eine Umschulung zum/zur Biologielaborant/in gibt es gesetzlich keine bestimmten Voraussetzungen. In den meisten Fällen wird jedoch die Hochschulreife verlangt. Um den Beruf zu erlernen, bedarf es eines ausgeprägten physikalisch-technischen Verständnisses. Wenn Sie in der Schule in den naturwissenschaftlichen Fächern gute Noten erzielt haben, bringen Sie bereits die ersten wesentlichen Voraussetzungen für diesen Beruf mit. Weiters sollten Sie Interesse an medizinischen Themen haben sowie sich für Biologie und die Arbeit mit modernen technischen Geräten interessieren.

 

Wie läuft eine Umschulung zum/zur Biologielaborant/in ab?

Eine Ausbildung zum/zur Biologielaborant/in ist eine staatlich anerkannte Schulung, die in der Regel 3,5 Jahre in Anspruch nimmt. Eine Umschulung dauert in den meisten Fällen 28 Monate. Es handelt sich um eine duale Ausbildung, die teilweise in einem Ausbildungsbetrieb und in einer Berufsfachschule erfolgt. Umschüler/innen erlernen praktische Tätigkeiten in speziellen Berufspraktika.
Danach haben Sie die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Wahlqualifikationen zu wählen, um sich auf einen Teilbereich der biologischen Arbeit zu spezialisieren.

 

Kann ich die Umschulung auch in Teilzeit oder berufsbegleitend machen?

Einzelne Ausbildungsinstitutionen bieten eine Umschulung zum/zur Biologielaborant/in in Teilzeit oder berufsbegleitend an. Dabei handelt es sich um Zertifikatskurse. Eine Umschulung in Form einer eigenen Ausbildung wird jedoch vornehmlich nur als Vollzeitausbildung angeboten. Umschüler/innen können bei entsprechenden schulischen Voraussetzungen oder aufgrund bereits erworbener Fachkenntnisse eine Verkürzung der Ausbildung oder Umschulung um ein Jahr beantragen.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung zum/zur Biologielaborant/in?

Da die Umschulung zwei bis drei Jahre in Anspruch nimmt, sind die Inhalte entsprechend aufgegliedert. Im Rahmen einer Umschulung erwerben Sie zuerst alle notwendigen Basisqualifikationen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Informatik
  • Grundlagen der Laborarbeit
  • Physikalische und chemische Arbeitsmethoden
  • Durchführung mikrobiologischer, zellkulturtechnischer und biochemischer Arbeiten
  • Messtechnik
  • Hämatologie
  • Histologie

 

Im zweiten bzw. dritten Ausbildungsabschnitt stehen die Wahlqualifikationen im Vordergrund. Hier spannt sich der Bogen von histologischen, biochemischen und immunologischen Aufgaben bis hin zum Erwerb von Kenntnissen über chromatografische und spektroskopische Verfahren. Den Abschluss der Ausbildung bildet jeweils eine Abschlussprüfung.

Im Rahmen der praktischen Ausbildung erlernen Sie verschiedene Fertigkeiten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • das Erfassen und Auswerten von Messdaten
  • die Analyse von Proben
  • die Durchführung gentechnischer und molekularbiologischer Arbeiten
  • das Halten von Versuchstieren

 

In der Theorie stehen Fächer wie Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde sowie Biologie, Chemie, Physik und Mathematik auf dem Programm. Damit beschäftigen Sie sich in der entsprechenden Berufsfachschule. Die schriftliche Abschlussprüfung erfolgt in der Regel in zwei Teilen. Die erste Prüfung absolvieren Sie nach dem ersten Jahr und den zweiten Teil gegen Ende der Ausbildung oder Umschulung.

 

Tipps zur Bewerbung für die Umschulung

Eine Bewerbung für eine Umschulung zum/zur Biologielaborant/in erfolgt direkt beim geeigneten Ausbildungsbetrieb. Sie unterscheidet sich inhaltlich kaum von einer konventionellen Jobbewerbung. Die Bewerbung besteht aus drei Teilen:

  • dem Anschreiben
  • dem Lebenslauf
  • den Unterlagen wie Zeugnisse oder Zertifikate

 

Am besten ist es, wenn Sie bereits im Anschreiben erklären, warum gerade Sie für diesen Beruf geeignet sind.

 

Wer bietet Umschulungen zum/zur Biologielaborant/in an?

Umschulungen bieten vorwiegend private oder öffentlich-rechtliche Bildungseinrichtungen sowie Universitätsklinken oder Forschungseinrichtungen an. Aber auch einige Unternehmen wie beispielsweise die Pauly-Group, die Bayer AG oder die Euroimmun haben Ausbildungsplätze im Programm. Hier sind einige Bildungseinrichtungen als Umschulungsanbieter:

  • bbz Berlin (Nordost-Chemie e.V.)
  • SBG Dresden
  • Universität Bonn
  • BASF Ludwigshafen
  • die Uniklinik Köln
  • das Aus- und Fortbildungsinstitut in Bremen
  • die Ludwig-Maximilians-Universität München

 

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Eine Umschulung ist teilweise auch im Zuge eines Fernstudienlehrgangs möglich. Hier werden vor allem Studienrichtungen wie Biologie, Biochemie oder Molekularbiologie angeboten. Ein Fernstudium bietet Ihnen die Möglichkeit, die Ausbildung relativ frei einzuteilen.
Sie nehmen dabei an Onlinekursen teil und geben sogenannte Einreichsarbeiten ab. Diese werden von Experten begutachtet und bewertet. Prüfungen bilden den Abschluss dieser Ausbildung.

 

Zum/zur Biologielaborant/in im Quereinstieg

Es ist auch möglich, eine Umschulung zum/zur Biologielaborant/in als Quereinsteiger/in zu meistern. Eine Umschulung richtet sich jedoch hauptsächlich an Personen, die bereits in ähnlichen Berufen Erfahrungen gesammelt haben oder ihren bisherigen Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Am besten informieren Sie sich darüber bei der Agentur für Arbeit oder bei Ihrem zuständigen Arbeitsamt.