Umschulen zum/ zur Anästhetietechnische/r Assistent/in

Zu den Hauptaufgaben eines/einer anästhesietechnischen Assistenten/Assistentin gehört das Betreuen und Versorgen der Patienten vor, während und nach einem operativen Eingriff. Sie bereiten die Narkose in Absprache mit dem behandelnden Arzt vor, überwachen diese während der Operation und sind auch dafür verantwortlich, die Medikamentenmenge gegebenenfalls anzupassen, falls das verabreichte Mittel nicht ausreichen sollte. Darüber hinaus betreuen Sie die Patienten auch psychisch und begleiten sie durch den Operationsvorgang.

Sie sprechen mit ängstlichen Personen und beruhigen diese vor und nach dem Eingriff. Ihr Arbeitsplatz ist demnach vorrangig der Operationssaal, aber auch auf allgemeinen Krankenstationen, in Aufwachräumen und auf Intensivstationen werden Sie im beruflichen Alltag tätig sein. Anästhesietechnische Assistenten/Assistentinnen werden vornehmlich in Krankenhäusern beschäftigt, können aber auch in Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen zum Einsatz kommen.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als anästhesietechnische/r Assistent/in?

Solange es Menschen gibt, wird auch immer die Notwendigkeit operativer Eingriffe bestehen, denn Krankheiten und Verletzungen werden auch in Zukunft existieren und müssen entsprechend behandelt werden. Dass eines Tages keine anästhesietechnische/n Assistenten/Assistentinnen mehr benötigt werden, ist nicht zu erwarten. Aus diesem Grund haben Sie bei entsprechender Ausbildung gute Anstellungschancen und somit auch sehr positive Zukunftsaussichten, wenn Sie sich für eine Tätigkeit in diesem Bereich entscheiden.

 

Werde ich als anästhesietechnische/r Assistent/in reich oder glücklich?

Anästhesietechnische/r Assistent/in ist ein Ausbildungsberuf im medizinischen Bereich. Ausgebildete Fachkräfte erhalten bei Anstellung in einem Krankenhaus etwa ein Einstiegsgehalt von ungefähr 1800 Euro pro Monat. Später sind Verdienste von monatlich bis zu 2800 Euro möglich. Wie in vielen anderen Gesundheitsberufen werden Sie auch bei guter Qualifikationen und Kompetenz wahrscheinlich nicht reich im klassischen Sinne. Dafür kann die Arbeit mit Menschen und das Betreuen Kranker als sehr befriedigend empfunden werden.

Auf Basis der Tätigkeit als anästhesietechnische/r Assistent/in können Sie sich zudem weiterbilden und so im Gesundheitswesen aufsteigen. Dies gelingt etwa mit einer zusätzlichen Ausbildung oder Umschulung zum/zur Altenpfleger/in oder auch ein Studium zum/zur Fachwirt/in im Gesundheitswesen.

 

Welche Voraussetzungen gelten für die Umschulung zum/zur anästhesietechnischen Assistenten/Assistentin?

Um an einer Fortbildung zum/zur anästhesietechnischen Assistenten/Assistentin teilzunehmen, benötigen Sie mindestens einen Realschulabschluss oder eine Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung. Verfügen Sie über eine Erlaubnis zur Altenpflege oder haben Sie bereits eine Ausbildung in einem medizinischen oder pflegerischen Beruf absolviert, können Sie damit ebenfalls in eine Weiterbildung zum/zur anästhesietechnischen Assistenten/Assistentin einsteigen. Die entsprechenden Nachweise sind jeweils schriftlich vorzulegen.

Darüber hinaus sollten Sie sowohl physisch als auch psychisch in der Lage sein, diesen anspruchsvollen Beruf auszuüben. Freude am Umgang mit Menschen, Belastbarkeit und gute Kommunikationsfähigkeiten sind ebenfalls Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit in diesem Bereich.

 

Wie läuft die Umschulung im Bereich anästhesietechnische Assistenz ab?

Eine Weiterbildung zum/zur anästhesietechnischen Assistenten/Assistentin dauert genau wie die klassische Ausbildung drei Jahre. Unter Umständen ist bei einer entsprechenden medizinischen Vorbildung beziehungsweise Berufserfahrung eine Verkürzung auf zwei Jahre möglich; diese Option hängt aber von der individuellen Situation des Bewerbers/der Bewerberin ab. Der größte Teil der Fortbildung spielt sich in den Räumen der Bildungseinrichtung ab. Hier werden in den Theoriestunden alle wichtigen Kenntnisse vermittelt, die Sie für eine erfolgreiche und fachgerechte Arbeit im Operationssaal benötigen.

Es gibt aber auch einen praktischen Teil, bei dem Sie bereits im Krankenhaus eingesetzt werden und sich mit den Tätigkeiten und dem Arbeitsalltag eines/einer anästhesietechnischen Assistenten/Assistentin vertraut machen.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend in Teilzeit machen?

Möchten Sie an einer Weiterbildungsmaßnahme im Bereich anästhesietechnische Assistenz teilnehmen, während Sie noch in einem anderen Beruf tätig sind, können Sie sich für eine Fortbildung in Teilzeit entscheiden. Hierbei verlängert sich die Gesamtdauer der Umschulung auf bis zu fünf Jahre. Dafür haben Sie die Möglichkeit, auch neben dem Beruf eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben und sich so weitere Optionen und Berufsfelder zu erschließen.

Welche Bildungsträger die Umschulung in Teilzeit speziell auch für Berufstätige im Programm haben, können Sie auf der jeweiligen Webseite des Anbieters in Erfahrung bringen oder bei diesem erfragen.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?

Eine Ausbildung oder Fortbildung in der anästhesietechnischen Assistenz liefert Ihnen alle erforderlichen Kenntnisse für eine erfolgreiche Tätigkeit in diesem wichtigen Beruf. Zu den Inhalten zählen unter anderem die folgenden Bereiche:

  • Anästhesieassistenz
  • Schmerztherapie
  • Hygiene und Mikrobiologie
  • Endoskopie
  • Sterilisation
  • Anatomie/Physiologie
  • Physik/Chemie
  • Arznei- und Krankheitslehre
  • Erste Hilfe und Reanimation
  • Notfallversorgung im OP

 

Vermittelt wird das benötigte Basiswissen sowohl auf theoretischem als auch auf praktischem Wege. Die Weiterbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Nur dieser Abschluss berechtigt Sie dazu, in Deutschland offiziell als anästhesietechnische/r Assistent/Assistentin zu arbeiten.

 

Tipps für die Bewerbung für die Umschulung

Eine Bewerbung für eine Umschulung zum/zur anästhesietechnischen Assistenten/Assistentin sollte alle wichtigen Fakten zu Ihrer Person und Ihren beruflichen sowie persönlichen Fähigkeiten und bereits vorhandenen Qualifikationen enthalten. Sie sollten möglichst detailliert darlegen, warum Sie sich für genau diesen Beruf entscheiden und welche Voraussetzungen Sie für diesen mitbringen. Waren Sie bereits in einem verwandten Bereich tätig und können entsprechende Kenntnisse nachweisen, gehören diese Angaben ebenfalls unbedingt in Ihre Bewerbung. Da es nicht immer automatisch freie Plätze in entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen gibt, ist es ratsam, sich gleich bei mehreren Instituten zu bewerben, um die eigenen Chancen zu erhöhen.

 

Wer bietet diese Umschulung an?

Eine Fortbildung im Bereiche anästhesietechnische Assistenz ist aktuell unter anderem bei den folgenden Einrichtungen möglich:

 

Umschulung per Fernstudium – geht das?

Aktuell wird kein Fernstudiengang im Bereich anästhesietechnische Assistenz angeboten. Eine entsprechende Fortbildung kann nur vor Ort absolviert werden. Sie können aber durchaus verwandte Berufe aus dem Gesundheitswesen im Rahmen eines Fernstudiums erlernen, so zum Beispiel die folgenden Berufe:

  • Pflegekraft
  • Pflegedienstleitung
  • Ernährungsberatung
  • Diabetesberater/in
  • Praxismanagement
  • Medizinische Schreibkraft

 

Über die verfügbaren Angebote ebenso wie die Zulassungsbedingungen, die Kosten und alle weiteren Konditionen können Sie sich beim gewählten Anbieter selbst informieren.

 

Zum/zur anästhesietechnischen Assistenten/Assistentin als Quereinsteiger – Tipps für Umschüler

Auch als Quereinsteiger/in können Sie eine Laufbahn im Bereich anästhesietechnische Assistenz anstreben. Ohne eine entsprechende Aus- oder Weiterbildung geht es in diesem Beruf aber nicht, denn Sie tragen im Arbeitsalltag eine hohe Verantwortung und benötigen ein fundiertes Wissen, um Ihre Aufgabe angemessen erfüllen zu können. An einer Fortbildung kommen Sie also nicht vorbei, wenn es in Zukunft dieser Beruf sein soll.

Bringen Sie aber die erforderlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen mit, können Sie nach absolvierter Qualifizierungsmaßnahme direkt in die angestrebte Tätigkeit einsteigen. Hilfreich ist ebenfalls die Teilnahme an Praktika in einem Krankenhaus, einer Arztpraxis oder einer Pflegeeinrichtung, die bereits erste praktische Erfahrungen vermitteln.