Palliativbegleiter/innen sind hochqualifizierte Fachkräfte, die sich auf die einfühlsame Betreuung und Unterstützung von Menschen in der letzten Lebensphase spezialisiert haben. Sie stehen Palliativpatienten sowie deren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite und tragen dazu bei, die Lebensqualität trotz schwerer Erkrankungen zu verbessern. Durch ihre Expertise helfen sie bei der Bewältigung körperlicher Beschwerden wie Schmerzen oder Atemnot und kümmern sich gleichzeitig um die emotionalen und seelischen Bedürfnisse der Betroffenen.
Dabei legen sie besonderen Wert auf eine würdevolle und respektvolle Begleitung, die den individuellen Wünschen und Bedürfnissen der Patienten gerecht wird. Palliativbegleitung umfasst auch die Beratung und Unterstützung der Angehörigen, um sie in dieser herausfordernden Zeit zu entlasten und zu stärken.
Ob es um die Schmerztherapie, psychosoziale Unterstützung oder spirituelle Begleitung geht – Palliativbegleiter/innen leisten einen unverzichtbaren Beitrag, um den letzten Lebensabschnitt so angenehm und würdevoll wie möglich zu gestalten.
Umschulung zum Sterbebegleiter
Palliativbegleiter/in ist eine Qualifikation, die vor allem für Menschen aus dem Gesundheitswesen wie Pflegekräfte, Sozialarbeiter/innen, Therapeuten/innen und Ärzt/innen interessant ist. Diese Weiterbildung bietet eine wertvolle Zusatzqualifikation für alle, die beruflich mit Palliativpflege, Sterbebegleitung, Schmerztherapie oder der Betreuung sterbender Menschen und deren Angehörigen zu tun haben. Palliativmedizin, Hospizarbeit und psychosoziale Unterstützung stehen dabei im Fokus.
Was sind die Aufgaben von Palliativbegleitern?
Die Aufgaben eines Sterbebegleiters sind vielfältig und umfassen neben der körperlichen auch die seelische Unterstützung des Patienten und seiner Angehörigen. Sie informieren und beraten zu palliativen Versorgungsmöglichkeiten, sind Ansprechperson in schwierigen Momenten und bieten Unterstützung in der Trauerbewältigung.
Zudem koordinieren sie die Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegekräften und anderen Fachkräften, organisieren Maßnahmen zur Schmerz- und Symptombehandlung, begleiten bei ethischen Entscheidungen und schaffen Raum für Gespräche über Ängste, Wünsche und letzte Lebensziele. Ebenso unterstützen sie bei organisatorischen Fragen, wie z. B. der Erstellung einer Patientenverfügung, und fördern eine möglichst hohe Lebensqualität bis zuletzt.
Einsatzgebiete
Die Einsatzgebiete für Palliativbegleiter/innen sind breit gefächert. Sie kommen sowohl in Palliativ- und Hospizdiensten, in Krankenhäusern und Pflegeheimen als auch in der ambulanten Pflege zum Einsatz. Darüber hinaus sind sie in Rehabilitationszentren, psychosozialen Beratungsstellen, speziellen Palliativstationen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung, Tagespflegen sowie in der Trauerbegleitung aktiv. Aber auch im ehrenamtlichen Bereich, in Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit sind sie sehr gefragt.
Perspektiven und Chancen im Beruf
Die Umschulung zur Palliativbegleiterin / zum Sterbebegleiter bietet hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt, da die Nachfrage nach qualifizierten Kräften in diesem Bereich stetig wächst. Wer in diesem Beruf arbeitet, leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen in ihrer letzten Lebensphase.
Folgenden Eigenschaften und Fähigkeiten sollten Bewerber/innen mitbringen:
- Einfühlungsvermögen und emotionale Stabilität
- Kommunikationsfähigkeit und Aufgeschlossenheit
- Interesse an medizinischen und psychosozialen Fragestellungen
- Fähigkeit, in Krisensituationen ruhig und besonnen zu agieren
- Verständnis und Akzeptanz für unterschiedliche Lebensentwürfe und -einstellungen
- Wertschätzender und respektvoller Umgang mit sterbenden Menschen und deren Angehörigen
- Teamfähigkeit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in verschiedenen Situationen
- Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung und Reflexion der eigenen Arbeit
- Diskretion und Vertrauenswürdigkeit im Umgang mit sensiblen Themen
- Zugangsvoraussetzungen zur Umschulung
Voraussetzung für die Umschulung zur Palliativbegleiterin / zum Sterbebegleiter ist in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung im Gesundheits- oder Sozialbereich. Zudem sollten Bewerber/innen psychisch stabil sein und die Bereitschaft mitbringen, sich intensiv mit den Themen Sterben, Tod und Trauer auseinanderzusetzen.
Die Dauer der Umschulung kann je nach Bildungsträger und individuellem Hintergrund variieren. Häufig wird die Umschulung jedoch in Form von berufsbegleitenden Weiterbildungen angeboten, die über eine Dauer von 1-2 Jahren gehen und mit einem Zertifikat abgeschlossen werden.
Die Umschulung zur Palliativbegleiterin / zum Sterbebegleiter wird von verschiedenen Bildungsträgern und Hochschulen angeboten. Informationen zu konkreten Anbietern und Programmen finden Sie zum Beispiel auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, bei den Landesverbänden für Hospiz- und Palliativarbeit, der Malteser Akademie, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie bei kirchlichen Bildungswerken und spezialisierten Weiterbildungszentren wie der Akademie für Palliativmedizin und Hospizarbeit.